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Clara
(1861-
 
 Müller
1905)
 
 
 
Vorbei
 
Und wenn du wieder zu mir trätest
und weinend um Verzeihung bätest,
es wird doch nimmer, wie es war:
das Glück ist tot, das wir genossen,
die Blüte, die sich uns erschlossen,
ist nun verwelkt, für immerdar.
 
Mir würde stets vor Augen stehen,
wie ich so maßlos dich gesehen
im Zorn, dem jeder Grund gebrach -
und bei dem Kuß von deinem Munde
gedächt ich doch der bösen Stunde,
als er so bittre Worte sprach.
 
In jener Stunde sank für immer
der fromme Glaube mir in Trümmer,
daß du mein Bild im Herzen trugst,
daß ich dein tiefstes Sein besessen - - -
vergeben kann ich - nicht vergessen:
die Wunde brennt, die du mir schlugst.
 
Nein, geh: ich hab es überwunden,
den Frieden hab ich jetzt gefunden,
den deine Liebe mir nicht gab.
Geh hin, vor deinen Gott zu treten -
und wenn ich sterbe, magst du beten
und weinen über meinem Grab.