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Sibylla (1621- |
Schwarz
1638) |
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Auff Herrn J. Jägers Haußfrauen Seel=Absterben OB zwar die falschen Zungen / Die auf mich zu gedrungen / Es schon so weit gebracht / Das meiner Leyer Gaben Ein zeitlang sind vergraben / Und krafftloß schier gemacht. So kan ich doch nicht lassen / Die Feder itzt zu fassen / Es werde / wie es woll; Ach schad / daß die der Erden So muß zur Beute werden / Die erst recht leben sol! Die Wangen sind verblichen / Der warme Geist entwichen / Der Stirne Fenster zu / Kein Glidt ist / das sich räget / Kein Puls der itzundt schläget / Sie ruht dielange Ruh. Ich hör / es sey groß Leiden / Sich lieben und sich scheiden / Drümb geht mich euwre Pein / Herr Jäger selbst zu hertzen / Eß krenckt mich euwer schmertzen / Gerad / als wehr er mein. Mich deucht / ich seh euch klagen / Mich deucht / ich hör euch sagen: Wo bleibt / wo bleibt mein Hort? Wie sehr mögt ihr euch krencken? Wie offt mögt ihr gedencken / Und sprächen diese Wort: Da pflag mein Licht zustehen / Dort pflag sie bey mir gehen / Hie stund sie bey der Thür / Bald saß sie bey mir nieder / Dan ging sie hin und wieder / Nun kombt sie nicht herführ. Das Hauß ist mirzu kleine / Thu nichts / als daß ich weine / Geh nicht mehr bey den Tisch; Bey mir ist Tranck und Essen / Und alle Lust vergessen / Mir schmeckt nicht Fleisch noch Fisch. Ach könnt ich dich verbannen / Du Vater der Tyrannen / Du Mutter vieler Noht! Der Schellen kläglich klingen Kanstu zu wege bringen / Du hungeriger Tod! Doch last euch gleichwol trösten / Ob wohl die Noth am grösten Eß kompt gewiß ein Tach / An dem wir wieder kommen Zu den'n / die uns genommen / Wir folgen schleunigst nach. Wohin ich mich auch wende / Da naht es sich zum Ende / Da frist der Krieg so viel / Da liegen so viel Krancken / Die in des Lebens Schrancken Gelanget sind zum Ziel. Ergebt euch Gottes Willen! Dem Krancken sind die Pillen Zwar bitter aber guth; Das Creutz ist schwer zu führen / Doch gleichwol kan man spüren / Daß es uns nötig thut. Drümb stopft den quel der Zehren (Weil sie der noth nicht wehren) Nur fein gedultig zu / Sie weiß von keiner Quale; Ist in des Himmels Sahle / Undt lebt in stoltzer Ruh. |