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Anna Louisa (1722 |
Karsch -1791) |
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Anna Louisa Karsch (genannt die Karschin), geb. Dürbach Geboren am 1. 12. 1722, Meierei Auf dem Hammer bei Schwiebus, gestorben am 12. 10. 1791 in Berlin. Geboren im nördlichen Schlesien als Tochter eines Gastwirts, der starb, als sie sechs Jahre alt war. Vier Jahre lang lebte sie bei einem Onkel, der ihr das Lesen und Schreiben beibrachte. Dann kehrte sie zu ihrer inzwischen wiederverheirateten Mutter zurück. Sechzehnjährig wurde sie mit einem Tuchmacher verheiratet, der sie sehr schlecht behandelte und sich schließlich von ihr scheiden ließ, als sie mit ihrem dritten Kind schwanger war. Völlig mittellos heiratete sie den Schneider Karsch, einen Alkoholiker, der seine Familie nicht ernähren konnte. Sie versuchte die drückende Armut zu lindern, indem sie patriotische Gesänge und Gelegenheitsgedichte (für Hochzeiten, Taufen etc.) verfaßte und verdiente so etwas Geld. Die Schönheit ihrer Poesie und besonders ihr außergewöhnliches Improvisationstalent machten sie bald berühmt. Sie fand Beachtung bei Schriftstellern wie Lessing, Moses Mendelssohn, Herder und später auch Goethe. Gefeiert als »wiedererstandene Sappho« fand sie schließlich Gönner und erhielt sogar eine Audienz bei König Friedrich II. von Preußen. Der Dichter Gleim (1719-1803) sorgte 1764 für die Veröffentlichung ihrer Gedichte. Ihre leidenschaftliche Liebe zu Gleim blieb unerwidert. Anna Louisa Karsch war die erste deutsche Schriftstellerin, die den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder mit Schreiben verdiente. Literatur: Claire Buck, Bloomsbury Guide to Women's Literature, London 1992 |
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Eine ausführliche Lebensbeschreibung der Anna Louisa Karsch findet sich unter: http://www.luise-berlin.de/bms/bmstxt97/9710pora.htm Lebenslauf der Karschin, ein Werkverzeichnis und drei kommentierte Gedichte: http://www.uni-rostock.de/fakult/philfak/imd/Litwiss/fc280.htm |
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