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Sophie (1770- |
Mereau
1806) |
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Die letzte Nacht Sie sinkt, die Nacht! sie sinkt auf Mohn und Flieder, im Grabgewand, von Leichenduft umschwebt; ein kalter Schauder bebt mir durch die Glieder, indes der freie Geist sich zu entfesseln strebt. Verhallt auf ewig sind der Hoffnung Lieder, verrauscht der Freude goldnes Saitenspiel! Kein Gott facht die verloschne Flamme wieder im öden Busen an - ich bin am Ziel! Ich hör' im Sturme, der die hohe Eiche mit allmachtsvollem Arm zur Erde beugt, im Schilfgeflüster, das am öden Teiche sich traurig hin und her im Winde neigt, Wie aus gebleichten Schädeln, hohl und düster, der Abgeschiednen Stimme: folge mir! und Schattenbilder wehn mit Grabgeflüster zu mir heran, und hauchen: folge mir! Ich folg' euch gern! Ach, an Unmöglichkeiten verlosch des Lebens einst so schönes Licht! - Wer zürnt dem Kranken, dem's im Kampf mit seinen Leiden zuletzt an Mut und inn'rer Kraft gebricht? Vernimm, du Wesen, das ich ewig liebe: dies Herz erträgt den bittern Kampf nicht mehr! Vergebens rang es mit Vernunft und Liebe; ihr Widerspruch wird seiner Kraft zu schwer! Was soll, Geliebte! ohne dich das Leben, dies bange Traumgebild, was soll es mir? wo eines lacht, wenn tausend andre beben; was kann ich lieben, wünschen - außer dir? Ich eil' hinaus ins schaudervolle Öde, Verändrung ist für mich Verbesserung. Und schimmert jenseits keine Morgenröte: im Schoß des Grabes blüht Beruhigung! Ich lechze auf nach hellern Lebensblicken! Gewißheit blüht aus der Verwesung Staub! Dort will ich mir die Ätherblume pflücken - zu lange war ich hier des Wahnes Raub! Schon seh' ich Tau aus jener Wolke sinken; schon fühl' ich mich vom Morgenhauch umbebt. Wenn dieses Sternes letzte Strahlen blinken, dann hat dein treuer Jüngling ausgelebt. |