|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Sibylla (1621- |
Schwarz
1638) |
|
[WIe kan der Liebe Joch doch süß und lieblich seyn] WIe kan der Liebe Joch doch süß und lieblich seyn / weil manches Herze pflegt vohn ihren Schmertzen sagen / und über ihre Last / und tieffe Wunden klagen? wie ist dan süße das / das allen bringet Pein / das wie ein starckes Gifft die Hertzen nimmet ein / das manchen Helden würgt / ihr vihl auch heist verzagen? wie kan uns das alsdan doch Frewd und Lust erjagen? Nein / nein / der Liebe Tranck ist bitter Wermuhtwein. Doch gleichwohl ist sie süß / weil vielen wird gegeben / durch ihre Süßigkeit / ein angenehmes Leben. Drüm / schließ ich / ist die Lieb ein angenehmes Leid; (wiewohl eß selten kompt / daß wiedrig' Eigenschafften an einem Dinge nuhr zu gleiche können hafften) die Liebe heisst und ist die süße Bitterkeit. |