|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Thekla (1866- |
Lingen
1931) |
|
Unrast Schon harrst du gesattelt, mein wildes Ross, Hier drinnen ist's schwer und schwül! Hinaus, hinaus! ... Es schläft mein Genoss Tiefatmend auf heissem Pfühl. Hinaus, hinaus ohne Zügel und Zaum Und ziellos im sausenden Ritt! Frau Sehnsucht, die kennet nicht Zeit und nicht Raum, Frau Sehnsucht, sie reitet ja mit! Hinweg über Tiefen, durch Schatten der Nacht Hinüber zu leuchtenden Höhn, Dahin, wo Gottvater am Lebensquell wacht, Gottvater ins Auge zu sehn. Und weiter und weiter im sausenden Ritt Mit Sonnen und Sternen im Spiel! Frau Sehnsucht, die Süsse, sie reitet ja mit - Wo ist ihren Wünschen ein Ziel? Und wir irren und suchen, bis Morgenrot Die bleichenden Sterne grüsst, Bis mir der Schlummer all meine Not Von pochender Schläfe küsst. |