Zur Startseite
 
Inhalt      Register
 
 
< voriges Gedicht           nächstes Gedicht >
 
Thekla
(1866-
 
 Lingen
1931)
 
 
 
Flirt III.
 
Du hast mit kühnen Worten
Und Blicken entfacht meinen Sinn,
Dass ich bethört und bezwungen
In den Arm dir gesunken bin.
 
Wir küssten uns lange, lange -
Süss war es und köstlich wohl!
Dann schrack ich empor aus den Küssen,
Wie war unser Treiben so toll!
 
Doch sank mein Wille - Ermüdet
Im grausamen Spiel mit der Lust,
Barg ich mich unter Thränen
Hingebend an deine Brust.
 
Und lag und weinte und bangte,
Hab' nach einem Wort nur gespäht -
Du wolltest nur Wünsche und Küsse,
Und mich hast du Kalter verschmäht!