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Sophie (1770- |
Mereau
1806) |
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Licht und Schatten Wenn sich der Äther erhebt in hoher heiliger Klarheit, wenn sich ein fließendes Gold über die Erde ergießt, und vor dem strahlenden Gott die Schatten leise zerrinnen, freu't sich der blendende Glanz und das allmächtige Licht. Aber bezaubernder, Freund, erscheint dir die liebliche Gegend - denn dich freut der Contrast und der gemäßigte Glanz - wenn die Wolke sich hebt und wechselnd auf Thäler und Dörfchen, Tannenwälder und Seen dunkle Schattirungen streut, oder der silberne Mond am Berge freundlich hervorsteigt, und der Schatten des Berg's tief in die Thäler sich senkt. O, wie die Höhen sich dann in heiligem Schimmer verklären; wie das freundliche Licht heller den Schatten besäumt! - Und doch klagtest du jüngst, dein trauriges Schicksal beweinend, wie des Lebens Gefild' oft, ach! so dunkel dir sey; wie auf der Stellen geliebtester dämmernd ein Schatten sich lagre, oft, nach dem lieblichsten Tag, schwarz dich umgebe die Nacht. Wechsel vergnügt dein Gemüth; es freuet der Wechsel uns alle: freue dich, Glücklicher, doch, daß du nicht glücklicher bist. |