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Sibylla (1621- |
Schwarz
1638) |
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Auff den Nahmenstag Ihrer Vielgeehrten Freundin B. G. DU Licht der gantzen Welt / Ey Sonne sey gebeten / Ein wenig still zu stehn / undt nicht so schnell zu treten Des hohen Himmels Bahn! Ihr Stunden eilt so nicht! Ey Luna schlaff doch lang / undt laß uns Phebus Licht! Der Tagk sey noch so lang! Ihr güldnen Himmels Noten / Ihr Sternen / die ihr seit der schwartzen Nacht Vorbotten / Brecht nicht so balt herfür / last meiner Leyer Zeit / Das sie besingen mag / was man besinget heut! Ey / ey / was wil ich thun? Diana wil schon wachen / Apollo will den Kreiß der Erden Taglooß machen / Und eilt zur ruh ins Mähr; drüm / Freundin / nemt doch an Was in der Eilenflucht ich itzt erdencken kan. Was liegt mir im Gehirn / das ich so gar vergessen Mein heutiges Gebüer? Ich kan es kaum ermessen / Was mich verhindert hat; Ihr Geister kompt zu hauß / Hier felt was nötigs für / komt / komt / und fliegt nicht auß! Ey Clio hastu noch den Bandt nicht voll gewunden / Da meine Freundin mit soll werden angebunden? Gib her / es ist zwar schlecht / doch die ihn haben soll / Gibt nicht auff stoltzen Pral / undt ist der Demuth voll. Ey Feder bistu stumpf / undt ist die Dint zu dicke! Verstöre mich doch nicht / damit ich mich noch schicke In die so schnelle Zeit! Jung geh / steck an das Licht / Undt bring mein Pittschaft her / das dient vor frembt gesicht. Lauf fort / das ist der Briff / wündsch ihr viel guts darneben / Und das sie diesen Tag mag tausendt mahl erleben / In Fried und Fröligkeit / geh / geh / undt seum dich nicht / Schau / wie der Abendstern schon durch die Wolcken bricht. |