|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Anna Ovena (1584- |
Hoyers
1655) |
|
Posaunenschall / Vom Abendmahl Ins Königs Sahl / Nach Babels fall. |
|
Auffmunterung und Einladung zur Hochzeit des Lambs / auff der Burg Zion / am
tage Allerheiligen. An alle / die Gott fest vertrawen und auff seine Verheißung bawen. |
|
|
N.B. |
Hört Wunder / hört / Nun wird zerstört Vnd gantz zu grunde fallen: Die Große Statt / Da Satan hatt / Das Regiment in allen. Man nimbt die Cron Von Babylon / Ihr letster tag ist kommen; Wir sind nun frey Der Tyranney; Dancket dem Herrn ihr Frommen. Zions Elend / Hat nun ein end / Sie wird bald herrlich werden Im Ehrenkrantz / Vnd hellen glantz / Fur allen Volck auff Erden. Heran / heran / Beid Fraw und Mann / Ihr freuden fest zuzieren; Macht euch bereit / Man wird sie heut / Ihrem Breut'gamb zuführen; Sie ist geschmückt / Ihr kleid gestickt / Mit Gold und reiner Seiden; Drumb soll man gern / Auch ihr zun Ehrn / Sich schön und köstlich kleiden / Vnd mit außgehn / Die pracht zusehn / Des Königs Sohn empfangen: Der Breutigamb / Auß Davids stamb / Zeucht ein mit großem prangen / Will seiner Braut / Die ihm vertrawt / Reichs Cron und Scepter bringen: Dazu dann wir / Von hertzen ihr Glückwünschen mit lobsingen. Sie ist die zart / Von Edler art / Auffs schönst geziert inwändig / Keusch / fromb / gerecht / Demütig / schlecht / Vnd in der Lieb beständig. Wird nun nicht mehr Seyn / wie bißher / Im Elend alß verlassen: All' die sie ehrn / Sind lieb dem Herrn / Weh' denen die sie hassen. Wolauff ihr Gäst / Zu diesem fest / Breutgamb und Braut zun ehren: Brautlieder singt / Spielt / hüpfft und springt / Thut fleiß die freud zu mehren. Die Spiel=leut all / Mit Lautem=schall Blasen schon die Trompetten; Heut / heut ist zeit / Werfft von euch weit / Spieß / Degen und Mußquetten / Vnd legt beyseyt / Das blütig kleid / Helfft nicht mehr Stät zerstören; Nun werden wir / Das glaubet mir / Von andern dingen hören. Ein starcker held / Hat in der Weld / Sich eingestellt zustraffen: Wird steuren bald / Ewrer gewalt / Abschaffen die Kriegs=waffen. Helt nun Gericht / Schertzt warlich nicht / Diß mercket ihr boßwill'gen / Sein starcke hand Wird alles Land Drinn boßheit wohnt / vertill'gen. Die zeit ist da / Wir sehn es ja / Sein Schwerd ist scharff gewetzet: Weh' dem / sag ich / Der sich bößlich / Seiner Macht wiedersetzet! Seht seine stärck / Vnd Wunder=werck: Seht hinauß in den Wälden / Wie brennt das feur So ungeheur / Wie fallen die Kriegshelden! Viel Fursten blut / Ist in der glut / Auch mit hinweg geflossen. Der siedend topff / Wird übern kopff Des Keysers außgegossen. Babst / Cardinal / Abt / Bischöff all / Auch Münchesche dreckpatzen / Werden fur leid / In traurigkeit / Die Haer und Ohren kratzen / Denn ihr gewinn Ist schon dahin / Ihr hoffnung ligt in bronnen; Keiner ist der Nun tröstet mehr / Die hochbetrübte Nonnen. O Pfaffenvolck! Ein dunckel wolck / Von Donner und Feurstralen / Bringt dir unglück / Wird deine tück / Vnd bubenstück bezahlen. Du Baals hauff / Steh eilend auff / Vnd lauff / du must doch weichen; Die zeit ist hir / Es gilt dem Thier / Auch dir und deines gleichen. Ihr habt zuvorn Gemacht verwohrn Den Armen und Elenden; Diß kan der Herr / Nicht leiden mehr / Er muß bezahlung senden In voller maß; Ja eben das / Was ihr beweist den frommen Mit ewerm thun / Wird wieder nun Zu ewern thüren kommen. Der streit im Reich Ist erst von euch / Alß eine seuch / außgangen; Nun wird der stanck Von ewerm zanck Wieder an euch gelangen. Der Wind braust sehr Auß Norden her / Wird hohe Stühl umbkehren; Mittag gib acht / In Mitternacht Sind / die dich demut lehren. Merckt was ich sag / Heut sind die tag / Euch gilt es ihr Nacht=Eulen: Itzt werdet ihr / Nichts hilfft dafür / Alß Hunde müssen heulen. Chor=Rock und Capp Auch legen ab / Weil sie nunmehr nicht taugen. Ein scharffer rauch Kompt daher auch / Stost euch hart unter augen. Es ist gewagt / Ich habs gesagt / Ders hören will / mag hören; Der Herr wird beid / Soldaten streit / Auch Pfaffen neid zerstören / Er macht zu spott Der Spötter Rott; Der frommen blut zu rächen Wird er in eil / Durch seine pfeil / Schwert / Spieß und Bogen brechen. Ein jedermann Wird sprechen dann: Der Herr sey hochgeehret / Sein ist der sieg / Er hat den Krieg Gesteurt und fried bescheret; Es geht nicht mehr So scharff daher / Denn Pax ist nun geboren; Die Charitas Vertreibt den haß / Der Kriegs=mann hat verlohren. Im Regiment Gehts Excellent, Concordia floriret; Justitia, Ist wieder da / Pietas Gubernieret. In unser Grentz Wohnet Scientz; Wolstehts in allen Landen. Fides und Spes Frewen sich des / Sind worden nicht zuschanden. Veritas ist Zu dieser frist Wieder ans tag=licht kommen / Thut auff den mund Vnd macht sie kund; Sprecht nun frey auß ihr stummen / Sie steht euch bey / Wird machen frey Die auß Gott sind geboren; Vnd in der zeit Zur Herrlichkeit Erwählt und außerkoren. Solch Red' wird gehn / Vnd man wird sehn / Was wir nach wunsch begehren: Denn wunderlich Wird alles sich In aller Welt verkehren. Ein Newes Jahr Wird offenbar / Wie die Propheten deuten: Ein zeit ohn streit / Da Lieb ohn Neid Seyn wird bey allen Leuten Beständig trew; Das Alte New / Vnd alles restauriret. O Freuden=tag / Drinn niemand klag Mehr führet oder spühret! Der Newe Bund Wird allen kund / Vnd in der Newen Erden / Die Creatur Auch schon und pur Vom eiteln dienst frey werden. Solch Herrlichkeit Ist Propheceyt; Wol dem der in den tagen Mit leben mag / Der wird ohn klag / Frölich mit Warheit sagen: Das mein ist dein / Dein wieder mein / Nichts wir für eigen haben / Kein eigen nütz Hat bey uns sitz / Gemein sind Gottes gaben. Das Wild ist zahm / Man sicht das Lam Bey Wölf' und Bähren weiden. Der Löw frisst Hew / Das Vieh ohn schew Geht frey dabey ohn leiden. Das Adam hat Durch Satans rath Im sünden fall verlohren / Hat wiederbracht Vnd gut gemacht Der ohn sünd ist gebohren. O Gülden zeit Voll frölichkeit / O Tag gemacht vom Herren! Ohn End wird seyn Dein heller schein / Vnd biß ins Ewig wehren. ... |
Jerem. 1. Jes. 14. v. 31. Jes. 11. vers. 7. |