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Anna
(1865-
 
 Ritter
1921)
 
 
 
Verschiedene Wirkung
 
Die Brust noch keuchend von dem wilden Jagen,
Und doch so frei und so von Stolz geschwellt,
Als ob der Sturmwind mich empor getragen,
So steh ich droben in der Bergeswelt.
 
Die Arme schling ich um des Hüttchens Balken
Und freue mich der trotzigen Gewalt
Des Windes, der gleich einem Wanderfalken,
Die Fänge mir in Haar und Kleider krallt.
 
Ich seh die Ebene sich schimmernd dehnen,
Des Flusses Band, das fern im Osten blinkt,
Dahinter blaue, duftge Bergeslehnen,
Den Sonnenball, der in die Tiefe sinkt ...
 
Den Himmel seh ich, klar und unvermessen,
Die weiße Wolke, die gen Abend zieht,
Und wie mein Herz, der Erde ganz vergessen,
Ins Wunderreich der Ewigkeit entflieht -
 
Da lehnt sich neben mir 'was auf die Brüstung
Und spricht im Tone sittlicher Entrüstung:
        »Es zieht ...«