|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Francisca (1894- |
Stoecklin
1931) |
|
Junitag Einsam ruh' ich am Feldhang. Blicke stille ins Land. Uber die heiteren Wiesen und ernsteren Wälder. Über die leuchtende Fläche, den See. Ferne bewegen sich schimmernde Segel. O gleitende Träume! Sanft weht der Wind, und treibt auch die himmlischen Schiffe, die Wolken, entrücktere Bahnen, wo unsere Sehnsucht schmerzlich zerrinnt. Im Schilfe rascheln die Enten. Regt sich geheimes Getier. Vielleicht, daß auch bald der Schuß eines Jägers ertönt, denn es wartet ein Tödliches immer dem Leben. Schrillend singen die Grillen, und warm tönt das Lachen der Schnitter, vermengt mit dem Rauschen der Sensen. Zur Scheune fahren die Wagen, mächtig beladen mit duftendem Heu. Abendlicher werden die Farben, und ernster die Bläue des Sees, wenn die Sonne sich neiget über dem Hügel, die Bauern heimwärts ziehn. Laß, Erde, meine dankbaren Hände deine Halme streifen! |