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Louise (1814- |
Aston
1871) |
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Die Türkin Leise Abendwinde necken Buhlerisch den Myrthenhain, Bergen sich in Lorbeerhecken, Wiegen dort die Blüthen ein; Flattern weiter dann zum Meere, Das in einer wilden Nacht Gott als eine Liebeszähre Einst der Erde gleichgemacht. Mild umgaukeln bunte Lichter Schon des Abends goldnes Thor; Schweigend aus dem Dorf der Richter Tritt ein stolzes Weib hervor: Und auf öder Felsenklippe, Welche nach den Wogen faßt, Hält sie - Seufzer auf der Lippe Eine kurze Sclavenrast. »Lass' die Liebe schnell erblassen, Die Du, Frankensohn genährt! Morgen muß ich Dich verlassen, Weil der Sultan mein begehrt.« Also tönen Ihre Worte Wund hervor aus wunder Brust; Denn der Herr der hohen Pforte Kennt nur schnöde Sinnenlust. - Sieh! da bricht durch Wolkenschleier Hell des Mondes Silberlicht, Und Stambul in stummer Feier Zeigt sich ihrem Angesicht. Weh! im Vordergrunde schimmert Das Serail, von Park umringt - Hörst Du, wie das Meer jetzt wimmert, Das ein edles Weib verschlingt? - Willst Du ihren Tod beklagen, Mußt Du trauern allerwärts; Denn wo immer Herzen schlagen, Foltert sie derselbe Schmerz, Ist das Heiligste geächtet, Wird der Satzung nur gefröhnt; Jeder Pulsschlag ist geknechtet, Jedes freie Weib gehöhnt! |