|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Catharina Regina (1633- |
von Greiffenberg
1694) |
|
Uber die Blumen DV Allschöpffer auch die Lilgen / so in tieffen Thälern stehn / wunderschön herfür läst gehn. Ihr Gewand / die holde Blüh / altet nie. Jedes Blätlein / jedes Strichlein / weiset deiner Allmacht Pfad / und die Würkung deiner Gnad; jedes trägt dein Weißheit-Bild in dem Schild. Ihr der Erden schöne Sternen / holde Blumen / seyd das Werk / wo ich GOttes Güte merk': weil er euch so herrlich ziert / schutzt / regiert. Wo der Augen Glanz hinblicket / wo mein Fuß sich nur hinsetzt / sih' ich alls von dir ergetzt. Dein Lob / was nur geht hervor / hebt empor. Ach mein auserwählter Schöpffer! deine Güt' ist übergroß. Ja es ist der Erden Kloß / zu empfangen ihren Schein / viel zu klein. Höchster! laß mich / dich zu loben / deine Wunder sehen an. überall man lesen kan / deinen nie verglichnen Fleiß / Ehr' und Preiß. Was betracht ich lang der Wiesen / Wälder / Felder / Gärten / Zier? hat doch deine Gnad an mir mehr gethan / die selbsten sich senkt in mich! |