|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Sibylla (1621- |
Schwarz
1638) |
|
[ITzt will ich in den Wald / und mit Dianen jagen!] ITzt will ich in den Wald / und mit Dianen jagen! Ich lieb' / und das ich lieb / gefält mir selber nicht; dann Lieb' ist solch ein Tuhn / das alles guhte bricht / mein Elend ist zu groß; Ich muß mich damit plagen / das mein Gewissen krenckt / und stets Verlangen tragen nach dem / das mir nicht wird: die böse Liebes Gicht / die grimme Tobessucht / hat mich so zugericht / daß ich nicht ich mehr bin; Itzt will ich ihr entsagen / so viel ich immer kan / dan ungegründte Trew läst nimmer friedsam seyn / und bringt zu späte Rew; Sie ist ein fressend Fewr / und frisst sich nimmer satt / ist blind / ist Wind / und brent / ist ein Verderb der Jugend / sie ist ein guhtes Bös' und lasterhaffte Tugend; doch sey sie / wie sie wol / mich macht sie faul und matt. |