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Lisa (1877- |
Baumfeld
1897) |
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Von meiner Seele An jenem Tag erschuf Er meine Seele - Gewittersturm zerwühlte grell die Luft Und Blitze rissen feuerhelle Pfade Aus dumpfer Nacht in lichte Ewigkeit ... An jenem Tag erschuf Er meine Seele Und formte sie unendlich gross und schwer, Liess Donnerstimmen brausend sie durchschüttern Und kühne Blitze züngeln ätherwärts ... Goss von des Morgens trunk'nen Sonnenflammen Viel trunk'nes himmelklares Gold hinein - Und auch den Duft von fremden, stillen Kelchen, Und blasse Töne ... dämm'rig ... traumesweich ... Dann hauchte Er ihr seinen Odem ein Und sandte sie hinab ... An jenem Tage, Von Gottesodem, Gottesglanz geschwellt Sank sie hinab auf gottesferne Erde Und sank ... doch weh! da starrte ihr im Weg Vielleicht ein Fels - vielleicht ein menschlich Wesen - Da klirrte sie und stöhnte und zerriss - Und von der grossen, sonnenschweren Seele Ward mir ein kleiner wunder Theil geschenkt! Ihr blieb die Ahnung weiter Lichtmyriaden Und abgrundtiefes, banges Heimweh nur ... Von jenem Donner blieb ihr ... dumpfes Grollen ... Tiefdunkler, zornig ungestümer Trotz ... Von jenem Blitz zuckt rastlos irres Flackern Und kühnes Fragen, dem die Antwort fehlt.. . Denn ach! der Einblick in die grosse Helle Gieng mir verloren mit dem Seelenglied. Und Sonne blieb als brennendes Verlangen Und Durst nach allem, was da strahlend ist. Daher das Stürmen - aufwärts - Gottberauscht - Daher das Sinken, - flügellahm - verzweifelt ... Drum grollt und stürmt und schmerzt die Seele mich Und kalter Hochmuth presst um sie sein Gitter, Dass niemand ahne, was darinnen gährt. In ihrem tiefsten, nachtumflorten Grunde Bebt etwas auch von jenem Blumenhauch ... Ein flüchtig Düften ... flüchtig scheue Thränen Und scheuer Durst nach Liebe ... Liebe ... Liebe! So kindhaft weich, fromm, schmiegsam ... hingegeben Geschloss'nen Aug's ... in Seele aufgelöst. Ich fühl' das selten ... nur in Dämmerstunden Bei Geigenklang, bei bangem Fliederduft ... Da kommt ein weinend Wünschen über mich, Nach meiner Seele losgeriss'nem Flügel, Aus allen Fasern strömt ihm Heimweh nach, Das alte Heimweh ... unfassbar und trostlos ... |