|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Lisa (1877- |
Baumfeld
1897) |
|
Glaubensbekenntnis O, ich glaub' an weite Märchenauen, Die im Wolkenland der Seele blauen, - Und an Engel, die mit Schönheit laben, Blondes Haar und weisse Hände haben; Und ich höre in des Waldes Knistern Tausend feine Elfenstimmen flüstern, - Seh' die scheuen, lockigen Najaden, Blasse Glieder weich in Mondschein baden, - Kann an hastig hellen Wassern lauschen Wie so viele Thränen darin rauschen ... Und ich glaube an die gold'nen Schwellen, Wo die wirren, rothen Düfte quellen, Wo im Winde hohe Lilien schaukeln, Wo dich Träume wundersam umgaukeln. Und ich glaub' an flammende Cadenzen, Die im ew'gen Sternenrhythmus glänzen, Die in tiefen, hehren Melodien Alle Schöpfung ahnungsschwer durchziehen, Und ich weiss, - dass selbst die harten Töne Einst zerschmelzen in das Ewig-Schöne, - Dass im Leben, das dich müde wiegt, Ein Symbol, ein Weites, Gold'nes, liegt. |