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Sophie (1770- |
Mereau
1806) |
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Der Liebende Lieblich, wie der Hoffnung Zaubertöne, flötet dort im Blüthenbusch versteckt Philomele, während sich der schöne Abendhimmel leicht mit Rosen deckt. O! in Allem, was die Säng'rin flötet, lausch' ich deiner Stimme rein und mild, und der Schimmer, der den Himmel röthet, mahlt in Lichtgestalten nur dein Bild! Dort, wo leichte graue Nebel schleichen, an des fernen Horizontes Rand, wo umher die hellen Blicke reichen, seh' ich dich, seh' Himmel nicht und Land. Ha! ist's Liebe, die den Zauberschleier schimmernd über Erd' und Himmel webt, daß allüberall in Frühlingsfeier mir dein holdes Bild entgegen schwebt? Du, du liebest! in der Linde Säuseln find' ich dieses leisen Rufes Spur, und des Baches leicht verworr'nes Kräuseln tönt mir murmelnd Liebe, Liebe nur. Und es bebt, wie über Blüthenauen Zephyrn athmen, durch die Seele mir das Geständniß. Soll ich's dir vertrauen? berg' ich lieber es auf ewig dir? Nimm es hin! - Wie süße Blumendüfte durch die Sommernächte wallend ziehn, send' es auf dem leichten Weh'n der Lüfte dir der Genius der Liebe hin! |