|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Hedwig (1871- |
Dransfeld
1925) |
|
In den Binsen Langsam und zagend folgt ich dir nach In die rauschenden Binsen ... Nickende Lilien standen am Bach Zwischen den Wasserlinsen. Und so sicher und stark dein Arm, Rings ein seliges Raunen, - Und die Sonne lockte so warm: »Schlaf auf goldenen Daunen.« Näher und näher zum Teich heran, Immer verstrickter die Loden ... Und du lachtest mich sonnig an: »Lug und Trug ist der Boden. Zitternde Quellchen schon hier und dort Aus verborgenen Gründen! - Halte dich fest - gleich sind wir am Ort, Wo wir die Lilien finden.« Meine Seele war ganz Vertrau'n, Und mir sprühten die Wangen ... Ach, ich wäre durch Nacht und Grau'n Gläubig mit dir gegangen. Sonder Furcht vor dem schwankenden Rain, Vor den tückischen Bronnen, - Immer dir nach in die Binsen hinein Ganz verträumt und versonnen. Drüben sah ich in silbernem Flor Sich die Binsen erhellen, - Eine Natter züngelt empor, Höher sprühen die Quellen, Weicher der Grund ... Dir nach, dir nach! Hielt mich ein Zauber gebunden? Aber die nickenden Lilien am Bach Haben wir nicht gefunden. |