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Anna Louisa (1722- |
Karsch
1791) |
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An Gleminden, nach einem Ungewitter Nicht von den Flügeln starker Winde Heraufgebracht, kam es daher, Das Ungewitter, o Gleminde! Es wälzte sich herauf, so fürchterlich, so schwer, Als wenn in großen Menschenkriegen Zwei Heere langsam ziehn, itzt an einander stehn, Und Kugeln durch die Luft mit Feuerflügeln gehn; So brüllten Donner fort! Die Vögel alle schwiegen, Die Nachtigallen krochen tief In dunkler Hecken Laub, und keine Wachtel rief Der andern zärtlich zu in Furchen, wo der Weizen Den Mund hatt aufgetan, um Regen einzugeizen. Dem Schäfer, der im Schatten schlief, Fuhr Schrecken in das Ohr und in die Brust. Er hörte Das Brausen in dem Wolkenzug. Dem Pflüger sank die Hand an seinem schweren Pflug; Und in der Städte Zimmer störte Das Wetter Gastmahl, Tanz, und Spiel. Der Mut zur Übeltat entfiel Dem Sünder, der sie itzt versteckt begehen wollte; Denn hohl, und unaufhörlich rollte Des Donners schreckliche Gewalt. Dir aber, Freundin, ward das Herz nicht schauerkalt, Du danktest einem Gott, der groß in Ungewittern Nach dürrer Luft und dürrer Zeit Kommt, seinen Erdkreis zu erschüttern, Hervorzubringen Fruchtbarkeit. |