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Emerenz
(1874-
 
 Meier
1928)
 
 
 
Herbst
 
Im Herbstwind rauscht der Wald, die Zweige beben
Vor seinem Hauch, der frisch von Norden zieht.
Die Vöglein all die Stimmen sanft erheben
Zum letztenmal, zum trüben Abschiedslied.
 
Vom Baume fällt das bunte Laub und flüstert
Vom Sterben und von unbarmherz'ger Zeit.
Auf Busch und Moos der Abendschatten düstert
Und überm Hang macht sich der Nebel breit.
 
Zu Tal in raschem Laufe eilt die Quelle.
Ja eile nur, bald hemmt der kalte Frost
Dich Felsenkind; zu Eis erstarrt die Welle
Und stille wird's, wo sonst du froh getost.
 
Geh heim, du müder Pilger dort am Raine,
Eh's Winter wird. Zieht dich die Sehnsucht nicht
An warme Herzen? - Oder weißt du keine
Die auf dich warten in des Herbstes Licht?