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Elisabeth (1808- |
Kulmann
1825) |
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Die Quelle Gebirgen, deren Scheitel Stolz in die Wolken raget, Entsprudelnd, und von Felsen Auf Felsen niederstürzend In's Bergthal; oder schüchtern Der Erde stillem Schooße Entsteigend, und geräuschlos Und unbemerkt durch Kieseln Euch mühesam hinwindend, Um unweit eurer Wiege Im durst'gen Sande, oder In eines Sees Gesümpfe Schnell wieder zu verschwinden, O Quellen, meine Wonne! Oft neidenswerther seid ihr Als manche große Ströme. Es prägte jene Quelle Der Oasis, die warm ist Bei Nacht und kalt am Tage Trotz Sonne und der Wüste Gluthheißem Sande, welcher Sie rings umgibt, noch tiefer Sich mir in das Gedächtniß Als alle staunenswerthen Erscheinungen des Niles. Und welcher Strom vermag sich An Ruhm mit dir zu messen, Vauklusens von Petrarka Besungne, von Petrarka Verewigete Quelle? Es werden tausend Jahre Und wieder tausend Jahre Verfließen, und dein Name Wird immer im Gedächtniß Der Sterblichen noch leben. Unsterblich ist, was, Dichtkunst, Dein Zauberodem einmal, Wenn auch nur leis', berühret! |
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Anmerkung des Herausgebers K. F. von Großheinrich: 1) Der Wärmegrad der Quelle an ihrem Ursprunge mag wohl bei Tage und Nacht derselbe sein, nicht aber der Wärmegrad der in sie gesenkten Hand des Forschers: nach Sonnenuntergange, abgekühlt durch die um vieles gesunkene Temnperatur der Luft, kann ihr das Wasser der Quelle warm, am Tage aber, durch Sonnenglut vielleicht bis zum Schweiße erhitzt, dasselbe Wasser ihr kalt scheinen. 2) Drittehalb Meilen von Avignon, unweit dem schönen Dörfchen Vaucluse in dem romantischen Thale der Sorgue hat die anmuthige, von Petrarca besungene Quelle Vaucluse ihren Ursprung. Sie entsprudelt einer Höhle, deren Tiefe noch unbekannt ist; einige zwanzig Wildbäche stürzen sich mit großem Geräusche in die Quelle, und vermehren ihre Wassermasse dergestalt, daß die Sorgue, die daraus entstanden, schon bei ihrem Austritte aus diesem Felsenbecken Barken zu tragen im Stande ist und mehrere Papiermühlen in Bewegung setzt. Im J. 1809 ließ die Vaucluser Akademie hier Petrarca zu Ehren eine schöne Denksäule errichten. |
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