Zur Startseite
 
Inhalt      Register
 
 
< voriges Gedicht           nächstes Gedicht >
 
Hermione von
(1854-
 
 Preuschen
1918)
 
 
 
Schwester, wann kommst du?
 
Goldene Pfeile versandte die Sonne!
 
Ich lag in den Blüten,
den Myrtenblüten
- Brautbett der Liebe.
 
Unter mir schwindelnde Tiefen,
senkrecht stürzende Klippen,
Grotten wellendurchschluchzt.
 
Sprühende weiße Schäume
um türkisleuchtende Schleier,
Schleier der Thetis,
Thalatta rings!
 
Aus Wellenschluchzen tönt leise,
leise Stimme, süß-dunkel:
»Schwester, wann kommst du?
Für unsere Flammen
gibt's keine Kühlung
wie nur hier drunten.
 
Dann aber ziehn sie
zu Uranos Sternen
und leuchten ewig!
 
Schwester - wann kommst du?«