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Hedwig (1871- |
Dransfeld
1925) |
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Morphium Ja, schlafen, schlafen! seufzt der Kranke schwer, - Er nimmt den Trunk, er lächelt: »Schlafen, schlafen!« Nun glättet sich der Schmerzen wildes Meer, Und seine matte Seele treibt zum Hafen. Die Rechte sinkt zurück - der trockne Mund Scheint durstig noch den kühlen Trunk zu schlürfen, - Ein Atemzug, so schwer und krank und wund! - »O, eine Ewigkeit nur schlafen dürfen!» Ein mattes Glimmen noch im trüben Blick, Ein traumhaft Dehnen durch die kranken Glieder! Und immer weiter taucht der Geist zurück, Und immer tiefer senken sich die Lider. Er gleitet heimwärts in ein schön'res Land ... Schon sieht er purpurn sich die Nacht erhellen, Und weich und wiegend an den fremden Strand Trägt ihn der Kahn durch blaue Nebelwellen. Wohin? - Er wiegt und gleitet immerzu, Ein ziellos Dämmern ist's und Weiterschweben, Und aus dem Dunkel taucht die große Ruh Und nimmt an ihre Brust sein krankes Leben - Und küßt ihn lind; da wird das Herz ihm weit, Er lacht im Traum, die Qualen sind verflogen ... Und hinter ihm versinkt sein großes Leid, Und vor ihm schwingt das Glück den Irisbogen. Doch plötzlich bebt er ... das Bewußtsein loht Im trüben Blick und auf den blassen Zügen ... Er ist erwacht, und das Gespenst der Not Schreit ihm ins Ohr, daß seine Träume lügen. Da fährt er auf - sein Blick so fremd und schwer, Als ob ihn schon des Todes Pfeile trafen ... Die schlaffe Rechte tastet wild umher, - »Den Trank - gebt mir den Trank! - Ach, schlafen, schlafen!« |