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Karoline (1754- |
Rudolphi
1811) |
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Zu mir selbst Auch du, auch du wirst wallen Ins große unbekannte Land. Auch du, auch du wirst allen, Die vor dir waren, nachgesandt. Ja scheiden wirst du, scheiden Vom lieblichem, geliebten Licht Und allen seinen Freuden: Doch traure nicht und bebe nicht. Zwar sind hier Nachtigallen, Es blühn hier Veilchen und Jasmin, Und Apfelblüthen fallen Zu deinen Füßen duftend hin. Es blühn dir Mayenglocken, Es röthet dir die Rose sich; Es kränzt die goldnen Locken Der junge Morgen wonniglich. Des Himmels Bogen strahlet In siebenfacher Herrlichkeit, Die Abendwolke mahlet Mit goldnem Saum ihr Purpurkleid. Auch leuchten dir die Sphären, Auch siehest du im Silberschein Dein Gärtchen sich verklären; Es glänzt dir zaubernd Busch und Hain. Und hell're Freuden glänzen Dem reinen stillen innern Sinn, Und schön're Rosen kränzen Dir deinen Pfad durchs Leben hin. Der innre Richter, lohnend Versüßt dir Arbeit, Kampf und Schmerz, Und Freundschaft nimmt dich schonend Und schirmend an ihr treues Herz. Was wollt ihr denn, ihr Thränen, Die von der Wang' herunter thaun? Was willst du stilles Sehnen? Was heißt dich immer aufwärts schaun? Uns lehrt das innre Sehnen, Es sey jenseits ein andres Land, Wo nur der Wonne Thränen, Und wo nicht Harm noch Schmerz gekannt. Nach diesem Lande wallen Wir Pilgerleute klein und groß. Es lacht, es winkt uns allen, Und ladet uns in seinen Schooß. |