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Johanne Juliane (1776- |
Schubert
1864) |
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Gedanken am Abend Zu jener Reih' von meinen Lebensstunden, Die schon unwiederbringlich schnell verschwunden, Floß abermal ein Theil von meiner Zeit, Ein Tag ins tiefe Meer der Ewigkeit! Wie eilen dieses Lebens Augenblicke! Vergebens wünsch' ich einen mir zurücke; Und doch ist jeder mir ein Schritt ins Grab; Ein Wink! mein halbes Wesen sinkt hinab! Wie viele meiner Brüder, Gott! wie viele Stehn jetzt vielleicht an ihrem Lebensziele! Wie manchen ruft, eh' er's vielleicht gedacht, Der Vorsicht Wink zur stillen Grabes-Nacht. Führt seinen Geist zur Ewigkeit hinüber! - Auch meine Tage rauschen schnell vorüber! Auch ich bin Mensch, und meine Lebenszeit Grenzt unzertrennlich an die Ewigkeit. Bald ist sie da! mit jedem meiner Tritte Naht sich der feierlichste meiner Schritte, Der Schritt zur andern Welt; was wirds dann seyn Das einst im Tode noch mich wird erfreun? Ein Herz, das brechend noch mit Ruh darf sagen: Bestimmt, für reine Tugend nur zu schlagen, Blieb ich zwar nicht von Menschenschwächen frei, Doch jeder meiner Menschenpflichten treu. Allwissender! du kennest meine Seele, Du siehest es, wie oft ich strauchelnd fehle; Ach leite selbst und stärke mich mit Kraft, Zu leben christlich, fromm und tugendhaft! Hilf, daß ich stets dein helles Auge scheue! Mich dem Beruf der Menschheit thätig weihe, Dann wird des Todes-Engels grauses Bild Für mich ein Bote Gottes, sanft und mild. Dann fürcht' ich nichts, mag immer auf dein Winken, Ins Grab, o Herr! die morsche Hülle sinken: Weit über Staub und über Welt und Zeit Erhebt mein Geist sich zur Unsterblichkeit. |