|
Zur Startseite |
Inhalt Register |
< voriges Gedicht nächstes Gedicht > |
Johanne Juliane (1776- |
Schubert
1864) |
|
Bei herannahendem Herbst Wie allmählich sinkt die Pracht Unsrer Fluren wieder In den Arm der Winterruh Matt und schläfrig nieder! Blümchen, die oft festlich schön Berg und Fluren schmückten, Und durch ihren Balsamduft Unser Herz erquickten, Sind verblüht, und öde stehn Unsre Blumen-Beete, Die der Nordwind unverhofft Ohne Schonung mähte; Kränze, die des Frühlings Hand Um den Hain gewunden, Sind allmählig abgewelkt, Ihre Pracht verschwunden. Dunkle Nebel ziehn durchs Thal; Frost und rauhe Winde Stürmen das verwelkte Laub Traurig von der Linde. Einsam fließt auf Moos und Sand Jetzt die Wiesenquelle; Kein Vergißmeinnicht umkränzt Ihre Silberwelle. Alles schläft allmählig ein, Alles eilt zum Sterben, Sagend mir das große Wort: Mensch, auch du mußt sterben! Einst, sey's früher oder spät, Sind auch sie verschwunden, Die von deinem Schöpfer dir Zugezählten Stunden! Vater meiner Lebenszeit! Hilf, daß ich bei Zeiten Mich zur stillen Grabes-Ruh Möge vorbereiten! Daß ich jeden Tag, den du Mir noch schenkst auf Erden, Möge für die beßre Welt Immer reifer werden. |